Eine Winter-Transferperiode, wie es sie bislang noch nicht gegeben hat, geht am Dienstag zu Ende. Nach einer ungewöhnlich langen Pause und der Weltmeisterschaft in Katar haben die deutschen Profivereine nur noch bis heute Abend, 18 Uhr, die Möglichkeit, Spieler zu verpflichten, die noch in der laufenden Saison zum Einsatz kommen sollen. Auch die Revierklubs waren in den vergangenen Wochen aktiv. Und sie könnten es heute noch einmal werden.
Hier fassen wir die aktuellen Entwicklungen zusammen. Was geschieht noch beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund, beim VfL Bochum und bei den Drittligisten MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen?
Transferticker: Hier gibt es alle Wechsel am Deadline-Day
FC Schalke 04
Keine Frage, der FC Schalke ist der größte Kandidat unter den Revierklubs für einen weiteren Zugang. „Wir haben intensiv darüber geredet“, sagte Sportvorstand Peter Knäbel jüngst angesprochen auf weitere Verstärkungen. Die Schalker halten die Augen auf dem Markt weiter offen. „Es könnte noch etwas passieren, sofern es sinnvoll ist“, so der 56-Jährige. Auf Biegen und Brechen werden die Königsblauen aber kurz vor Transferschluss keinen weiteren Spieler holen, stellt Knäbel klar. „Es wäre falsch, noch jemanden zu holen, nur um jemanden zu holen.“ Dennoch vermeldete S04 am Dienstag Vollzug bei Eder Balanta. Der defensive Mittelfeldmann wurde vom FC Brügge ausgeliehen.
Nach Tim Skarke, Moritz Jenz, Michael Frey, Niklas Tauer und Jere Uronen ist Balanta der sechste Zugang der Schalker in der laufenden Transferperiode. Auf der Abgabenseite ist auf Schalke nur noch wenig zu erwarten. Einzig Nassim Boujellab (23) und Timothée Kolodziejczak (31) sollen den Klub noch verlassen – beide Profis sind seit einigen Wochen schon nicht mehr Teil des Profikaders und halten sich in der U23 fit.
Borussia Dortmund
Der BVB war in den vergangenen Tagen fleißig und verstärkte den Kader nach dem Transfer von Julian Ryerson ein weiteres Mal. Der 16 Jahre alte Flügelstürmer Julien Duranville kam vom RSC Anderlecht zu den Westfalen. Das war’s, die Winter-Transferperiode der Borussia war bisher ruhig. Auch auf der Abgangsseite sieht es bisher überschaubar aus. Sportdirektor Sebastian Kehl trennte sich von keinem einzigen Spieler. Das könnte sich heute ändern. Thorgan Hazard soll vor einem Wechsel in die Niederlande zur PSV Eindhoven stehen. Auch um Verteidiger Nico Schulz ranken sich Gerüchte, er soll das Interesse von Atalanta Bergamo geweckt haben. Felix Passlack, dessen Vertrag in einem halben Jahr endet, bleibt hingegen, auch wenn er unter Terzic kaum Einsatzminuten in Dortmund bekommt.
VfL Bochum
Das Missverständnis zwischen dem VfL Bochum und Stürmer Lys Mousset hat ein Ende gefunden. Nach Informationen dieser Redaktion steht der 26-Jährige vor einem Wechsel in die zweite französische Liga zu Olympique Nimes - vorausgesetzt, Mousset besteht den Medizincheck. Mousset soll für ein halbes Jahr ausgeliehen werden. Sein Vertrag beim VfL läuft noch bis Sommer 2024, gilt allerdings nur für die 1. Bundesliga.
Sonst ist heute nicht viel zu erwarten an der Castroper Straße: Einen neuen Stürmer hatte Manager Patrick Fabian bereits in Moritz Broschinski verpflichtet. Auch auf der Abgangs-Seite bahnt sich beim VfL am Deadline-Day kein weiterer Wechsel an.
MSV Duisburg
Es war eine ruhige Transferperiode beim MSV Duisburg - und das wird vermutlich auch so bleiben. Nur ein Deal ging bislang über den Schreibtisch von Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp: Der Vertrag mit dem nicht mehr berücksichtigte Gordon Wild wurde aufgelöst, der Stürmer wird nach Informationen dieser Redaktion zum Regionalligisten 1. FC Bocholt wechseln.
Viel mehr dürfte auch am Deadline-Day nicht mehr passieren. Möglich ist, dass die Duisburger noch Reservisten wie Marvin Knoll oder Vincent Gembalies abgeben - sofern sich ein Abnehmer findet. Die Verpflichtung eines neuen Spielers kurz vor Wechselschluss ist dagegen unwahrscheinlich.
Rot-Weiss Essen
Auch bei Rot-Weiss Essen war es lange Zeit still, doch in den letzten Tagen bewegte sich plötzlich einiges. Mit Torben Müsel von Borussia Mönchengladbach kam ein junger Offensivspieler, der den zuletzt harmlosen Angriff der Essener beleben soll.
Einige Tage zuvor wurde Kapitän Daniel Heber an den 1. FC Magdeburg verkauft. Einen Ersatzmann wird RWE nicht mehr verpflichten. Es läuft alles darauf hinaus, dass die durch den Heber-Abgang entstandene Lücke in der Innenverteidigung intern gefüllt werden soll.